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Erfahrungsbericht: Auslandssemester Thompson Rivers University

 

von Kerstin S. aus Marburg

Im Herbst 2012 (August bis Dezember) war ich für ein Auslandssemester an der Thompson Rivers University (TRU) in Kanada. Im Folgenden werde ich von meinen Erfahrungen berichten, die ich vor und während des Auslandssemesters in British Columbia gemacht habe.

Kamloops und die Thompson Rivers University

Die Thompson Rivers University liegt in der kleinen Stadt Kamloops im Westen Kanadas in der Provinz British Columbia. Der Thompson River – Namensgeber der Universität – kreuzt die Stadt mit ihren fast 90.000 Einwohnern. Anreisemöglichkeiten von Deutschland bieten zum einen der Flughafen von Kamloops, zum anderen der Greyhound Bus von Vancouver beziehungsweise von Calgary aus der Nachbarprovinz Alberta.

Die bergige Umgebung Kamloops bietet zahlreiche Ausflugs- und Wandermöglichkeiten sowie viele Freizeitaktivitäten, wie beispielsweise Mountainbike-Touren, Camping, Kanufahrten oder Rafting. In den Wintermonaten lässt sich hervorragend Ski- und Snowboard fahren – hierfür eignet sich insbesondere das knapp eine Stunde entfernte Wintersportgebiet Sun Peaks. Der zwei Stunden entfernt gelegene Wells Grey Nationalpark ist ebenfalls einen Ausflug wert. Die Temperaturen im Winter sind für kanadische Verhältnisse mit im Dezember circa minus fünf bis minus 10 Grad Celsius vergleichsweise mild.

Wer sich nach einer Großstadt sehnt, kann per Auto oder Fernlinienbus ins das knapp vier Stunden südlich von Kamloops gelegene Vancouver fahren oder andere interessante Städte in British Columbia wie Vernon oder Kelowna besichtigen.

Einkaufsmöglichkeiten in Kamloops gibt es Downtown oder in den nahegelegenen Malls, die man zu Fuß oder mit dem Bus (es gibt ein kostenloses Busticket von der Uni) gut erreichen kann. Auch zahlreiche Cafés und Bars und Clubs sind Downtown zu finden.

Vorbereitungen zum Auslandssemester in Kanada

Man sollte gut ein Jahr vor Beginn des Auslandssemesters mit den Vorbereitungen beginnen, so dass man sich entspannt vorbereiten kann und am Ende nicht in Zeitnöte gerät. Zuerst einmal gilt die Frage zu klären, ob man ein Semester oder ein ganzes Jahr lang im Ausland studieren möchte. Für mich stand von Beginn an fest, dass ich aus Zeitgründen nur ein Semester nach Kanada gehen würde.

Nach Erhalt der Zusage geht es in die sogenannte zweite Phase, den ausführlichen organisatorischen Vorbereitungen: Ein Visum wird bei einem Auslandsaufenthalt von unter sechs Monaten in Kanada nicht benötigt. Jedoch muss der Flug gebucht, die Kurse gewählt und mit dem zuständigen Studienkoordinator gesprochen werden, so dass die im Ausland erbrachten Studienleistungen an der deutschen Universität angerechnet werden können. Um die für deutsche Verhältnisse doch sehr hohen Kosten zu decken, hatte ich mich zusätzlich für ein PROMOS-Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) beworben.

Unterkunft und Verpflegung

Eine weitere wichtige Frage stellt sich hinsichtlich der Unterkunft. Ich habe mich – eher unüblich bei einem Auslandssemester – für das Leben in einer kanadischen Gastfamilie entschieden, da ich so auch den Alltag einer kanadischen Familie und deren Kultur kennenlernen konnte. Falls man lieber in einem Studentenwohnheim leben möchte, bietet die TRU hierfür mehrere Möglichkeiten: Direkt auf dem Campus gibt es die sogenannte Residence, welches das teuerste Wohnheim ist. Knapp 500 Meter vom Campus entfernt. bietet das UCH weitere Wohnmöglichkeiten. Rückblickend kann ich sagen, dass die Wahl „Gastfamilie“ für mich die absolut richtige Entscheidung war.Viele Freunde und Kommilitonen waren mit dem Leben im Wohnheim allerdings ebenso zufrieden.

Ich habe in einer super netten, jungen Familie mit einem vierjährigen Kind gewohnt. Außer mir hat noch eine weitere Austauschstudentin aus Mexiko in der Familie gelebt. Generell wurden uns alle Freiheiten gewährt und auf spezielle Essenswünsche wurde immer direkt eingegangen. Ein weiterer großer Vorteil bestand darin, dass die Familie uns Kamloops und die weitere Umgebung gezeigt und uns auf zahlreiche Ausflüge mitgenommen hat, wodurch wir auch andere interessante Orte British Columbias kennenlernen konnten. Die Familie unternahm zudem zahlreiche Aktivitäten mit uns, wie beispielsweise Camping in den wunderschönen Wäldern Kanadas, Paddle Boarding, Tubing oder auch ein Besuch der zahlreichen Wasserfälle im Wells Grey Nationalpark. Mein absolutes Highlight auf dem Ausflug in den Park war eine Bärenfamilie, die in freier Wildbahn die Straße überquerte.

Auch im Studienalltag habe ich es oftmals als Vorteil angesehen, Tipps von der kanadischen Familie zu bekommen.

Das Studium an der Thompson Rivers University

Die Thompson Rivers University mit ihren rund 13.000 Studenten ist eine typische Campus-Universität, die sowohl per Bus, Auto oder auch zu Fuß gut erreichbar ist. Die Universität verfügt über eine sehr gute Ausstattung: Neben modernen Seminar-/Vorlesungsräumen gibt es auch verschiedene Freizeitmöglichkeiten auf dem Campus. Ein großes Schwimmbad kann von den Studenten kostenlos genutzt werden; zudem gibt es ein Fitnessstudio sowie zahlreiche von der Universität angebotene kostenlose Sportkurse. Außerdem bietet die TRU verschiedene Ausflugsmöglichkeiten (je nach Jahreszeit) während des Semesters an.

In Kanada gibt es keine Sommer- und Wintersemester wie in Deutschland sondern sogenannte Spring bzw. Fall Semester. Ich habe meinen Austausch im Fall Semester gemacht, was bedeutet, dass die Veranstaltungen der Uni von Anfang September bis Mitte Dezember gingen. Vor Beginn des Semesters gibt eine Woche lang eine Orientation Week für internationale Studenten, in der zahlreiche Programme dazu beitragen, die Universität und das Campusgelände kennenzulernen, Freundschaften zu knüpfen sowie mit dem Universitätsalltag vertraut zu werden. Ich würde allen Studenten empfehlen, an dieser Orientierungswoche teilzunehmen. Aufgeteilt nach Ländern und Nationen kann man sich jederzeit an einen Ansprechpartner der TRU, der einem bei Fragen weiterhilft.

Die Kurse und Seminare an der TRU

Die Kurse sollte man vorab mit dem zuständigen Studienkoordinator der eigenen Universität absprechen, sodass man sich diese – wie bereits erwähnt – für das Studium in Deutschland anrechnen lassen kann. Änderungen kann man im Notfall auch noch während der ersten Wochen in Kanada vornehmen. Ich würde jedoch empfehlen, sich schon frühzeitig um eine Belegung der Kurse zu kümmern, da die Kurse teilweise schnell belegt sind. Die Seminare die ich belegt hatte, waren verhältnismäßig klein und übersichtlich. In den meisten Kursen, musste ich während des Semesters mehrere Assignments, Essays, Referate oder kleine Hausarbeiten schreiben. Zudem werden Mitte des Semesters die sogenannten Mid-Terms, sprich, Klausuren in denen das Wissen der ersten Hälfte des Semesters abgefragt wird, abgelegt. Am Ende des Semesters gibt es mit dem Final Examdie abschließende Klausur, die noch einmal entscheidend zur Endnote beiträgt. Die Abschlussnoten setzen sich dann aus allen vorgelegten Arbeiten zusammen und nicht - wie in Deutschland - aus einer Note, die man Ende des Semesters durch eine Hausarbeit oder Klausur erhält. Alles in allem würde ich sagen, dass ich mit den vier belegten Kursen (12 kanadische Credits) gut ausgelastet war. Die Anzahl von vier Kursen wurde auch vom kanadischen Studienkoordinator empfohlen.

Fazit

Ich habe die Zeit während meines Auslandssemesters sehr genossen, die Erfahrung gehörte zu den schönsten meines Lebens. Insgesamt sind Unialltag und Freizeitmöglichkeiten in Kamloops sehr gut vereinbar. Ferner kann ich jedem das Leben in einer Gastfamilie wärmstens empfehlen, da man dadurch noch einmal ganz andere kulturelle Eindrücke und Einblicke in das kanadische Leben bekommt. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Academic Embassy für die Hilfe bei der Beratung und der Vermittlung an die TRU sowie die dauerhafte Unterstützung bei allerlei Fragen während meines Auslandssemesters!