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Erfahrungsbericht Sprachkurs an amerikanischer Uni: Oregon State University

Hey, mein Name ist Lena Hildenbrand, ich bin 17 Jahre alt und komme aus Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen. Ich gehe momentan in die 12. Klasse am Gymnasium und werde im Frühjahr 2016 mein Abitur machen. Aus diesem Grund habe ich natürlich bereits angefangen, mir Gedanken über meine weitere Laufbahn nach der Schule zu machen. Diese Sommerferien hatte ich für einen Monat die einmalige Chance als ein „Student auf Probe“ im Rahmen eines General English Programms zur Oregon State University (OSU) in Corvallis zu gehen und das Studentenleben dort einmal ausgiebig zu testen. Dies gab mir die Möglichkeit herauszufinden, ob ein Studium in den USA für mich tatsächlich in Frage kommen könnte. 

Ein Englischkurs an der Oregon State University als Kennenlern-Programm

Dass ich überhaupt auf die Idee eines Auslandsstudiums in den USA und speziell an der Oregon State University gekommen bin, habe ich sehr engen amerikanischen Freunden meiner Eltern zu verdanken. Diese leben ebenfalls in Oregon, genauer gesagt in Medford (ungefähr drei Autostunden südlich von Corvallis). Ich habe bereits mehrfach über mehrwöchige Zeiträume bei ihnen gewohnt und somit nicht nur die USA an sich, sondern vor allem auch den Bundesstaat Oregon lieben gelernt. Somit wurde Oregon mehr und mehr zu einer zweiten Heimat für mich und die Sehnsucht zurückzukehren immer größer.

Ich habe mich also auf Internetrecherche begeben, um mir weitere Informationen zu der Universität selbst aber auch generell dem Bewerbungsverfahren für amerikanische Universitäten einzuholen. Hierbei bin ich auf Academic Embassy gestoßen und habe mich, da Academic Embassy offizieller deutschsprachiger Ansprechpartner für Bewerber der Oregon State University ist, mit ihnen in Verbindung gesetzt. Mein Ansprechpartner war hier von Beginn an Lars Zimmermann, der bei allen Fragen sehr gut informiert zur Verfügung stand. Bei einem Treffen in der Geschäftsstelle von Academic Embassy in Bonn stellte er uns die Möglichkeit vor, während des Summer Terms und somit während meinen Sommerferien an einem „General English Program“ teilnehmen zu können, was mein Interesse natürlich sehr weckte. Denn der Schritt tatsächlich zum studieren in die USA zu gehen, sollte im Voraus natürlich gut überlegt sein und ist natürlich auch trotz grober Vorstellung immer eine schwere Entscheidung, da man nie sicher sein kann, was einen dann tatsächlich erwartet. Durch das Sommerprogramm bot sich so von daher für mich eine einmalige Chance, die auch meine Eltern sehr befürworteten.

Auch für den Summer Term und das General English Program, welches in diesem Fall zu den so genannten Summer Sessions gehört, musste man eine richtige Bewerbung einreichen sowie ein Visum bei der amerikanischen Botschaft beantragen. Bei all diesen Schritten stand mir Academic Embassy höchst engagiert zur Seite. Alle Programme der Summer Sessions gehen normalerweise über drei Monate. Da die Sommerferien in Deutschland jedoch nur 6 Wochen dauern, gelang es Herrn Zimmermann mit der Universität Sonderkonditionen auszuhandeln, sodass es mir möglich war, lediglich vier Wochen an dem Programm teilzunehmen. Großes Lob an die Flexibilität der Oregon State University - ich erachte dies nicht als selbstverständlich! Sowohl durch Academic Embassy als auch durch OSU selbst erhielt ich bereits vor der Abreise viele Informationen. Cassady Gilroy, Mitarbeiter der University Housing and Dining Services (UDHS) beantwortete mir noch vor der Abreise persönlich per E-Mail die letzten offenen Fragen, sodass ich mich gut vorbereitet, Ende Juni auf die Reise machen konnte.

Ankunft in Oregon

Nach der Ankunft am Flughafen Portland kann man mit dem sogenannten HUT Shuttle direkt vom Flughafen zum Campus der Oregon State University fahren. Bei der Ankunft werden die Kosten für den Shuttle von der Oregon State University getragen und man erhält das Ticket bereits im Voraus. Außerdem informiert der Fahrer Mitarbeiter des UDHS, sodass diese bei der Ankunft am Campus bereits auf einen warten. Mein Anreisetag war ein Sonntag und aufgrund der Sonderdaten war ich die einzige Studentin, die an diesem Tag ankam. An den offiziellen Ankunftstagen ist es von daher sicherlich noch deutlich voller. Nach meiner Ankunft erhielt ich sowohl meine Student ID als auch die Schlüssel für meinen „Dorm Room“ (Wohnheimzimmer). Die Student ID Karte dient als Schlüssel für die Gebäude auf dem Campus und hat darüber hinaus ein Guthaben welches man in den Dining Halls (Mensen) zum Essen kaufen verwenden kann.

Mein Zimmer befand sich im International Living and Learning Center (ILLC), dem neusten Studentenwohnheim auf dem Campus, in dem vor allem internationale Studenten untergebracht werden. Die meisten Zimmer sind Doppelzimmer mit einem „Suite-style Shared Bathroom“, d.h. man teilt sich Toilette und Dusche mit dem Nachbarzimmer, hat ein eigenes Waschbecken im Zimmer. Bettwäsche, drei Handtücher und eine kleine Willkommenstasche erwarteten mich bereits. Da im Sommer der Campus nicht ganz ausgelastet ist, wohnte ich zwar in einem Doppelzimmer, hatte dieses jedoch ganz für mich alleine. Jeden Abend war im Eingangsbereich des Gebäudes ein Resident Assistant (RA), der einem kostenlos Toilettenpapier, Mülltüten und Reinigungsutensilien sowie einen Staubsauger für das Zimmer zur Verfügung stellen konnte. 

Die Kurswahl und Ausflüge im Rahmen des Programms

Für alle Studenten des „General Englisch Program“ oder des „Academic English Program“ findet zu Beginn ein Einstufungstest statt, sodass man im folgenden die für sich passenden Klassen auswählen kann. Ich wählte vier Klassen meinem Level entsprechend. „Listening und Speaking“ ist hierbei die einzige Klasse die in jedem Level unbedingt zu belegen ist und auch die einzige Klasse, die tatsächlich benotet wird. Alle anderen Klassen werden als „passed“ (bestanden) oder „not passed“ (nicht bestanden) benotet. Man bekommt für Tests und Abschlusstests aber normale Noten. Ich hatte noch drei zusätzliche Kurse: „All about Oregon“, „American idioms“ und „English through Volunteering“.

Alle Kurse hatten eine relativ geringe Anzahl von Studenten, sie lag immer bei ca. 7 Studenten pro Dozent. Dies führte dazu, dass man seine Lehrer gut kennenlernte und man mit allen Studenten innerhalb des Kurses in so weit ein freundschaftliches Verhältnis entwickelte, sodass eine tolle Lernatmosphäre vorhanden war.

Alle Lehrer waren immer sehr engagiert. Der Mythos, dass an amerikanischen Universitäten viele Hausaufgaben gemacht werden müssen, hat sich jedoch auch im „General English Program“ bewahrheitet. Der Fokus lag auch nicht nur auf unseren sprachlichen Fähigkeiten, sondern auch auf kommunikativen Fähigkeiten indem wir viele Präsentationen vor dem versammelten Kurs halten mussten oder mit dem Volunteering Kurs tatsächlich in der Community bei verschieden Projekten mitgeholfen haben und neue Kontakte knüpfen konnten. Des weiteren war es allen Lehrern sehr wichtig uns auch Aspekte der amerikanischen Kultur näher zu bringen. Ein Beispiel hierfür war unser sehr engagierter Lehrer in dem Kurs „All about Oregon“. Er opferte sein freies Wochenende und unternahm mit unserem Kurs einen ganztägigen Ausflug zu den bekannten Wasserfällen Multnomah Falls und nach Portland und brachte uns allen hierbei näher, welch ein wunderschöner Staat Oregon ist und stärkte zusätzlich den Zusammenhalt unter uns Studenten.

Die Oregon State University in Corvallis

Die Stadt Corvallis ist klein und wirklich schön und liegt zu Recht auf Rang 2 der sichersten College-Towns in den USA. Der Campus ist wirklich schön gestaltet, zwar recht weitläufig, bietet jedoch auch sehr viel für die Studenten. Insbesondere hervorzuheben ist das Dixon Recreation Center (Sportanlage) das mit einer Vielzahl von sportlichen Aktivitäten und modernen Fitnessgeräten einen tollen Ausgleich zum lernen bietet. Vom Campus aus, ist Downtown Corvallis in kurzer Zeit fußläufig erreichbar. Quasi gegenüber von meinem Studentenwohnheim lag Avery Park, durch welchen auch ein Fluss läuft der sich super zum schwimmen und einfach mal ausspannen vor allem an warmen Sommertagen eignet. Es war auch immer ein guter Ort um neue Leute kennen zu lernen und ggf. Freundschaften zu knüpfen. Um auch das Partyleben hierbei kurz zu erwähnen: keine Sorge - es mangelt keinesfalls an Abendaktivitäten, man macht schnell so viele Bekanntschaften, dass es schwer ist, etwas zu verpassen.

Generell habe ich das Campusleben sehr zu schätzen gelernt. Als Student der OSU sieht man die Universität schnell nicht mehr nur als Bildungsinstitution, sondern als ein Zuhause an, mit welchem man sich persönlich verbunden fühlt. So war es zumindest für mich und das sogar schon nach nur einem Monat. Dies lag nicht zuletzt an der tollen Community, in der man sich dank vieler toller Menschen schnell aufgenommen gefühlt hatte. Als Student an der OSU ist man ein Teil von etwas großem, denn alle dort sind Teil der „Beaver Nation“ und somit irgendwie in einer großen Gruppe vereint.

Zurück in Deutschland - Aber bald wieder in Oregon!

Auch wenn ich für den Moment wieder nach Deutschland zurückkehren musste, hätte ich für diesen Sommer keine bessere Entscheidung treffen können. Ich habe definitiv nicht nur viele neue Dinge gelernt und es geschafft mich auch hinsichtlich meiner sprachlichen Fähigkeiten deutlich zu verbessern, sondern vor allem tiefe und authentische Einblicke in das Leben an einer amerikanischen Universität erlangt, die mich zuletzt auch in den für mich nun anstehenden Entscheidungen für mein weiteres Leben weitergebracht und in meinen Wünschen bestätigt haben. Ich hoffe nächstes Jahr zum Fall Term zur OSU als ein Bachelorstudent im Bereich „International Business“ zurückkehren zu können. Mein Tipp: Falls ihr tatsächlich mit dem Gedanken eines Auslandsstudiums spielt und die Chance eines ähnlichen Einblicks erhaltet wie ich diesen Sommer, nutzt sie! Die Eindrücke, die ihr so erhaltet, werden auf jeden Fall unvergesslich bleiben. Ihr werdet tolle neue Menschen kennen lernen und Erfahrungen sammeln. Was die Oregon State University betrifft: nachdem du dort warst, wird Beaver Nation immer ein Teil von dir sein! „Be a beaver and be goddammed proud. Cause we’re all powered by Orange.“